Musik nach dem Krieg

Kosovo zwischen Trauma und Neubeginn

Der Film begleitet eine Meisterklasse mit MusikerInnen aus Kosovo und Serbien. Erstmalig ist es dem österreichischen Cellisten Meinhard Holler gelungen, Studenten der seit Generationen in Konflikt stehenden Völker zusammen zu bringen. Am Internationalen Kammermusikkurs “colluvio“ nehmen auch junge Musiker aus Österreich und Deutschland teil.

Auf dem abgeschiedenen Gut Hornegg, nahe Graz, proben Dozenten mit den Studenten Klaviertrios (Smetana, Debussy, Schostakowitsch), bevor sich die ganze Gruppe auf eine Konzerttournee begibt. Die Reise führt in Heimatstädte der Studenten – nach Pristina, das ethnisch geteilte Mitrovica, Prizren und Belgrad.

Der Regisseur Walter Wehmeyer hat in das Filmtagebuch auch Aufnahmen seiner Dreharbeiten vor dem Kosovo-Krieg eingewoben – aus den Jahren 1992 und 1998.

Im Mittelpunkt des Films steht das leidenschaftliche musikalische Arbeiten, die fragile Freundschaft zwischen jungen Albanern und Serben, ihre Sicht des Kosovo-Konflikts, ein gänzlich unbewältigtes Kapitel europäischer Geschichte.

Int. Meisterkurs für Kammermusik „colluvio“

Aufbruch der Frauen

Acht Wegbereiterinnen der österreichischen Frauenbewegung

Bis heute müssen Frauen, auch in Europa, für ihre Gleichberechtigung kämpfen. So erhalten Österreichs Frauen für die gleiche Arbeit im Durchschnitt 25% weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen.

Die erste große Revolte von Frauen fand im Jahr 1848 statt. Damals stellte sich Karoline von Perin auf die Seite der Revolutionäre, forderte demokratische Rechte für Frauen und Männer. Die folgende „Praterschlacht“, in der zahlreiche Frauen getötet wurden, gilt als Wiege der Ersten österreichischen Frauenbewegung (1848-1934).

Auf die Schicksale der zum Teil kaum bekannten Vorreiterinnen macht die in Wien lebende Photo- und Performancekünstlerin Irene Andessner in einem Langzeitprojekt aufmerksam. Mit ihren Photoportraits erinnert sie an Frauen, die in den Jahrzehnten um 1900 u. a. das Wahlrecht und das Recht, zu studieren erstritten. Darunter Marianne Hainisch, Initiatorin erster Mädchengymnasien, Bertha Pappenheim, die gegen den internationalen Mädchenhandel kämpfte, oder Irene Harand, die gegen Hitler kandidierte und eine Widerstandsbewegung begründete.

Wie begegnete die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner der Gesellschaft, von der sie Zeit ihres Lebens gedemütigt wurde ? Was bewog Adelheid Popp, die Gewalt und Kinderarbeit am eigenen Leib erfuhr, in ihrem Engagement als erste österreichische Parlamentarierin ? Der Film widmet sich dem Leben von 8 herausragenden Frauengestalten.
Trailer auf Vimeo
Film online in der ORF TVThek (60 Min-Version)

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Der harte Weg aus dem Slum

Straßenkinder und Streetworker in Nairobi

Mitten in den größten Slums Nairobis änderte sich das Leben für hunderte Straßenkinder, als AktivistInnen begannen, für die von Armut und Drogensucht bedrohten Jugendlichen ein Netzwerk von Initiativen zu schaffen.

Allein in der kenianischen Hauptstadt leben ca. 60.000 Kinder auf der Straße. Die meisten von ihnen wurden in Slums geboren. Armut und Perspektivelosigkeit zerstören dort die Famlien. So auch bei Margret und Mushoki, die von zu Hause flüchteten, um sich vor ihren arbeitslosen und suchtkranken Eltern zu schützen. Beide lebten auf der Straße, bis sie von StreetworkerInnen angesprochen wurden.

Der Film zeigt den Alltag dreier Initiativen, die Jugendlichen Perspektiven vermitteln und sie seelisch wieder aufrichten. Sie erhalten eine Ausbildung, die ihnen hilft, dem Teufelskreis der Armut zu entrinnen.

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Von der Macht des Verdächtigens

Eginald Schlattner und das Securitate-Trauma

Eginald Schlattner, Schriftsteller und Gefängnispfarrer, erfuhr in exemplarischer Weise die Schrecken der rumänischen Diktatur.

Als Angehöriger der deutschen Minderheit erlebte Eginald Schlattner schon als Zehnjähriger die Hinwendung vieler Siebenbürger Sachsen zum Nationalsozialismus.

Ende der 50er Jahre wird Schlattner als Student von der Securitate festgenommen. Die Schergen quälen ihn mit Schlafentzug und Schlägen. Nach Monaten schwerer Verhöre entschied er sich – damals vom Kommunismus überzeugt – Informationen über mehrere regimekritische Autoren preiszugeben.

In seinem kontrovers diskutierten Roman „Rote Handschuhe“ rekapituliert Schlattner die zwei Jahre seiner Zellenhaft. Das Buch offenbart minutiös den Psychoterror des Geheimdienstes. Im Film begegnen wir dem in Siebenbürgen lebenden Autor und mehreren seiner Schicksalsgenossen, die die Verbrechen des rumänischen Regimes als politisch Inhaftierte überlebten. Die Recherchen führen auch zu ehemaligen Securitate-Offizieren, in ein früheres Straflager und in das heutige Archiv der Securitate-Akten.

Eginald Schlattners Erinnerungen sind ein herausfordernder Beitrag zu der schmerzhaften Aufarbeitung der Geschichte. Weiterlesen

Schattenrand

Das C.A.R.E. und die Ausgegrenzten von Genf

Der Film begleitet Menschen, die in unserer Gesellschaft auf der Strecke bleiben und, in vielen Fällen, von der Umwelt gemieden werden. Selbst in Großstädten der Schweiz lebt bereits 20% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Das C.A.R.E. in Genf (Caritas-Accueil-Rencontres-Echanges et Réinsertion sociale) bietet Menschen die Möglichkeit, durch künstlerische oder handwerkliche Aktivitäten, durch neue Begegnungen Selbstvertrauen und Lebensfreude wieder zu erlangen.
Für viele von ihnen ist das C.A.R.E. eine Chance, die Abwärtsspirale von Isolation, gescheiterten Beziehungen, Arbeitslosigkeit, Drogen und Armut aufzuhalten und eine Etappe, den Weg in die Gesellschaft zurückzufinden. Weiterlesen

Naher Osten

Hoffnung und Trauma der Jugend

Der Israel-Palästina-Konflikt aus der Perspektive von Jugendlichen, die mit der Gewalt leben müssen.

Selbst wenn im gewalttätigen Konflikt zwischen Israel und Palästina kein Ende absehbar ist, gibt es doch vermehrt viel versprechende Initiativen innerhalb der Zivilgesellschaft: Friedenscamps für Juden und Palästinenser sowie auch viele Psychologen und Psychiater, die sowohl Kinder als auch Erwachsene in den betroffenen Gebieten betreuen. „Naher Osten – Hoffnung und Trauma der Jugend“ begleitet ein solches Friedenscamp in Österreich und im zweiten Teil jüdische und palästinensische Psychiater, immer auf der Suche, die psychologischen Aspekte dieses Konflikts zu verstehen. Weiterlesen

Gesang als Weg

Aus dem Leben der Kammersängerin Hilde Zadek
Hilde Zadek (1917-2019) hat auf den bekanntesten Bühnen von New York bis Moskau gesungen. Mit 17 Jahren flüchtete sie aus Nazi-Deutschland nach Palästina, wo sie als Krankenschwester arbeitete, auch im berühmten Hadassah-Spital. 1947 begann sie an der Wiener Staatsoper als erste jüdische Künstlerin nach dem Krieg eine Weltkarriere. Der Film begleitet die Sängerin und Gesangslehrerin zu ihren Meisterklassen in der Schweiz und Israel, zu den Salzburger Festspielen und nach Wien, wo sie über ihr Leben und ihre Arbeit berichtet.