Eginald Schlattner und das Securitate-Trauma
Eginald Schlattner, Schriftsteller und Gefängnispfarrer, erfuhr in exemplarischer Weise die Schrecken der rumänischen Diktatur.
Als Angehöriger der deutschen Minderheit erlebte Eginald Schlattner schon als Zehnjähriger die Hinwendung vieler Siebenbürger Sachsen zum Nationalsozialismus.
Ende der 50er Jahre wird Schlattner als Student von der Securitate festgenommen. Die Schergen quälen ihn mit Schlafentzug und Schlägen. Nach Monaten schwerer Verhöre entschied er sich – damals vom Kommunismus überzeugt – Informationen über mehrere regimekritische Autoren preiszugeben.
In seinem kontrovers diskutierten Roman „Rote Handschuhe“ rekapituliert Schlattner die zwei Jahre seiner Zellenhaft. Das Buch offenbart minutiös den Psychoterror des Geheimdienstes. Im Film begegnen wir dem in Siebenbürgen lebenden Autor und mehreren seiner Schicksalsgenossen, die die Verbrechen des rumänischen Regimes als politisch Inhaftierte überlebten. Die Recherchen führen auch zu ehemaligen Securitate-Offizieren, in ein früheres Straflager und in das heutige Archiv der Securitate-Akten.
Eginald Schlattners Erinnerungen sind ein herausfordernder Beitrag zu der schmerzhaften Aufarbeitung der Geschichte.
FORMAT Digi Beta 16:9, PAL, Stereo, 90Min., 60Min., 45 Min. Fassungen
SPRACHE Deutsch und Rumänisch; Deutsch synchronisiert
ENGL. VERSION The Power of Suspecting (mit engl. Untertiteln)
REGIE Walter Wehmeyer
KAMERA Tudor Mircea
MUSIK Gyeong-Ju CHAE
TON Constantin Fleancu
MISCHUNG Thomas Kathriner, Blautöne das Tonstudio
SPRECHER Karl Markovics
PRODUKTION Walter Wehmeyer Filmproduktion in Zusammenarbeit mit Petrus van der Let Filmproduktion und ORF, 3sat, BR-alpha, Planet TV, FERNSEHFONDS AUSTRIA, KulturKontakt Austria, Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart
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